Hypochloritlösungen: |
Neben der Chlorung eines Wassers mit Chlorgas
ist die Chlorung mit Hypochloritlösungen möglich, besonders
dann, wenn verhältnismäßig kleine Wassermengen ohne
großen apparativen Aufwand behandelt werden sollen. |
Bei diesem Verfahren werden Hypochlorite (Natrium-,
Calciumhypochlorit, Chlorkalk u.a.) gelöst oder in fester Form
dem zu behandelnden Wasser zugegeben. |
Eine Hypochlorit-Lösung (Chlorbleichlauge)
hat gegenüber Chlorgas den Vorteil des geringeren Sicherheitsrisikos,
aber die Nachteile höherer Chemikalienkosten, größeren
Chemikalienvolumens und damit größerer Aufwand bei Transport
und Lagerung. |
 |
Anwendung: |
Natrium-Hypochlorit-Lösung wird im Gegensatz
zu Chlorgas bevorzugt eingesetzt bei kleinen Wasserwerken mit niedriger
Wasserförderung, niedrigem spezifischen Chlorzusatz, mangelnder
technischer Betreuung durch eigenes Fachpersonal, nicht ständige
Besetzung des Werkes mit Betriebspersonal (z.B. nachts), dichter Wohnbebauung
in der Umgebung des Wasserwerkes (Chlorgaswolke, Sicherheitsrisiko),
usw. |
Im Gegensatz zu dem flüssigen Natrium-Hypochlorit
wird Calcium-Hypochlorit in Form von Tabletten und als Granulat gehandelt.
Wegen des gegenüber Chlorgas 10mal so hohen Preises für
das aktive Chlor ist Calcium-Hypochlorit zur Dauerdesinfektion von
Trinkwasser nicht geeignet, hingegen wird es gerne als Notreserve
bei Betriebsstörungen bereit gehalten (bessere Haltbarkeit und
Lagerfähigkeit gegenüber Natrium-Hypochlorit). |
Hypochloritlösung reagiert alkalisch und
enthält 150 -170 g Chlor im Liter. Durch Lichteinwirkung und
Lagerung (Wärme) kann der Chloranteil sinken. Auch Verunreinigungen
wie Schwermetallspuren können die Zersetzung beschleunigen. |
 |
 |
Bedenklich: |
In jüngster Zeit ist die Hypochlorit als Desinfektionsmittel
jedoch in die Schlagzeilen geraten. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
bringen die Anwendung von allen Chlorverbindungen mit der Bildung
unerwünschter Nebenprodukte wie z. B. Trihalomethane in Verbindung.
Diese Nebenprodukte stehen unter dem Verdacht, kanzerogen zu sein.
|
 |

|
©2005 UVitt |
|
|